Ist Catcalling strafbar?
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Das Wichtigste in Kürze:
- Catcalling bezeichnet das mündliche Belästigen von Frauen durch Männer in der Öffentlichkeit (z. B. Pfeifen oder Hinterherrufen).
- Catcalling selbst ist nicht strafbar.
- Ausnahmsweise erfüllt das Catcalling andere Straftatbestände, beispielsweise wenn es zu einer Berührung kommt oder das Catcalling eine Beleidigung darstellt.
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Was ist Catcalling?
Catcalling ist die mündliche Belästigung von Frauen durch Männer in der Öffentlichkeit. Dies erfasst etwa Pfeifen, Rufe oder auch das Hinterherlaufen und Ansprechen von Frauen auf offener Straße.
Ist Catcalling strafbar?
Catcalling ist in Deutschland grundsätzlich nicht strafbar. Hintergrund ist, dass es kein Gesetz gibt, welches das Catcalling selbst bestraft. Catcalling ist deshalb nur strafbar, wenn das Catcalling andere Straftatbestände erfüllt. In folgenden Fällen kommt eine Strafbarkeit des Catcallings in Betracht:
- Berührung: Kommt es im Rahmen des Catcallings zu einer Berührung, die eine sexuelle Bestimmung aufweist, kommt eine Strafbarkeit wegen sexueller Belästigung, § 184i StGB, in Betracht. Mehr in unserem Beitrag zur sexuellen Belästigung.
- Beleidigung: Eine Beleidigung liegt vor, wenn eine Frau beim Catcalling nicht nur angesprochen, sondern auch in ihrer Ehre herabgewürdigt wird. Eine Herabwürdigung liegt beispielsweise vor, wenn der Frau Geld für Geschlechtsverkehr angeboten wird oder wenn gesagt wird, dass die Frau nur eine sexuelle Funktion habe.
- Wiederholtes Catcalling: Wenn es durch einen Täter wiederholt zum Catcalling gegenüber einer Frau kommt, kann dies den Tatbestand der Nachstellung, § 238 StGB, erfüllen. Dafür muss das Catcalling allerdings geeignet sein, die Lebensgestaltung der Frau zu beeinträchtigen. Dafür ist es erforderlich, dass der Täter besonders hartnäckig vorgeht. Also etwa die Frau besonders häufig und besonders störend anspricht.
Wie wird Catcalling bestraft?
Sofern das Catcalling einen der genannten Straftatbestände erfüllt, ist die Strafe davon abhängig, welcher der Straftatbestände erfüllt wird.
- Sexuelle Belästigung, § 184i StGB: Sexuelle Belästigung wird mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bestraft.
- Beleidigung, § 185 StGB: Die Strafe für eine Beleidigung beträgt Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren.
- Nachstellung, § 238 StGB: Eine Beleidigung wird mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren bestraft.
Bei der Bestrafung sind allerdings auch die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:
- Geldstrafe: Die Höhe der Geldstrafe orientiert sich zum einen an dem Einkommen des Täters und zum anderen daran, wie schlimm die Tat war.
- Bewährung: Freiheitsstrafen unter 2 Jahren werden bei Tätern ohne Vorstrafe üblicherweise zur Bewährung ausgesetzt. Im Falle einer Verurteilung ist es sehr unwahrscheinlich, dass Täter in das Gefängnis müssen.
- Einstellung: Die Staatsanwaltschaft hat die Möglichkeit, ein Ermittlungsverfahren trotz Vorliegen eines Tatverdachts einzustellen. Teilweise erfolgt die Einstellung des Verfahrens nur, wenn zuvor eine Auflage erfüllt wird (i. d. R. eine Geldzahlung). Solche Verfahrenseinstellungen konnten wir in der Vergangenheit häufig erreichen.
Häufig gestellte Fragen
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